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Thema

Aufbau von Computersystemen und Speichern von Daten in Kombination mit ausgewählten Aspekten des Lernfeldes Daten und ihre Spuren insbesondere die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Umgang mit ihren persönlichen Daten wie z.B. informationelle Selbstbestimmung, Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) und Datenschutz.

Fragen nach Klafki

1. Sinn-/Sachzusammenhang

Computersysteme repräsentieren Digitalität als kulturelle Größe technisch. Sie bilden haptisch erfassbare Gegenstände, übernehmen jedoch nur eine Gatewayfunktion in einen kulturellen Raum (Stalder/Rosa/Rückriem). Es gibt enorme Anstrengungen, diese Gateways so zu strukturieren, dass Hürden bei der Bedienung minimiert werden. Im Extremfall können Computersysteme sogar unseren physischen Körper ergänzen und Defizite ausgleichen (Hörgeräte, Herzschrittmacher sind heute i.d.R. Computersysteme).

Durch die immer größere Abstraktion wird digitale Technik einerseits für viel mehr Menschen benutzbar, anderseits entzieht sie sich immer mehr unserer Kontrolle - typische Äußerungen und Fehlanalogien: „Niemand muss ein Auto reparieren können, um es zu fahren - Computersysteme kann man doch einfach nur benutzen!“. Dies ist mit ein Grund für die Entwicklungen des Internets von einem Raum des vernetzten Wissens hin zu einem Raum der Profitmaximierung und Datensammlung zur Realisierung derselben.

2. Bedeutung im Leben

Globalisierte Handelsströme sind ohne digitale Technik und umfassender Speicherung von Daten ebenso undenkbar wie Socialmedia oder nonlinearer Medienkonsum. Digitale Technik wechselwirkt in erheblicher Art und Weise mit Gesellschaft. Der Wert „Pünktlichkeit“ erhält in Zeiten von Instant-Messaging eine andere, vielleicht neue Bedeutung. Kriegerische Handlungen zielen vermehrt auf die digitale Infrastruktur einer Gesellschaft und sind selbst digital durchführbar. Und trotzdem sind die bisherigen Aussagen allenfalls oberflächlich und unvollständig.

3. Bedeutung in der Zukunft der Kinder

Das Besondere an digitaler Datenhaltung ist, dass sich kaum vorhersagen lässt, welche Aussagen oder Entwicklungen im Bereich der Zusammenführung und Auswertung von Daten künftig möglich sein werden. Der digitale Raum lässt sich weitaus schneller rekonfigurieren, als dass die normative Konsensfindung in z.B. einer Demokratie damit Schritt halten könnte. Daher ist die normative Beherrschung des digitalen Raum sowohl auf der individuellen Ebene (mehr Wissen über z.B. Datenverarbeitungsprozesse) als auch auf der staatlichen Ebene (Regulierungen durch gesetzliche Normen) herzustellen.

4. Struktur des Inhalts

  • informatisch-technischer Fokus - z.B. Wie werden Daten verarbeitet, übertragen und gespeichert?
  • normativer Fokus - z.B. Durch welchen Normen können Rechteeinholungen durch AGB sinnvoll gestaltet werden?
  • historischer Fokus - z.B. Geschichte des Datenschutzes, Austarieren der Interessen unterschiedlicher Marktzeilnehmer:innen

5. Phänomene etc.

  • Sprachassistenten
  • ReCaptcha (cookieloses Tracking auf Basis biometrischer Daten)
  • Navigationssysteme
  • „Vorschlagslisten“ - Leute, die x kauften, kauften auch …
  • Datenschutzskandale (im Bildungsbereich)
  • Bildinverssuche zur Rekontextualisierung